Die CDU-Fraktion hat sich in ihrer letzten Fraktionssitzung von Rolf Richter als Bürgermeister verabschiedet und ihm für die gute Zusammenarbeit gedankt. Leider war dies aufgrund der aktuellen Situation nur per Video-Konferenz möglich. Man will dies jedoch zu gegebener Zeit auch noch einmal in einer persönlichen Begegnung im angemessenen Rahmen nachholen.

Fraktionsvorsitzender Markus Woißyk blickte auf eine bewegte und ereignisreiche Amtszeit von Rolf Richter zurück. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt wurde er als Bürgermeister mit der Flüchtlingskrise und einer Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtung in Bensheim konfrontiert. Innerhalb kürzester Zeit musste neben einem geeigneten Standort eine Zeltstadt mit Infrastruktur errichtet werden. Richter zeigte bereits hier, dass er ein "Macher und Organisator" ist, was sich nicht zuletzt in dem Ergebnis widerspiegelte.

Der drohenden Schließung des Heilig-Geist-Hospitals ist Richter ebenfalls entschieden entgegen-getreten und hat gemeinsam mit vielen Bürgern, Vereinen und Organisationen für den Erhalt des Krankenhauses in Bensheim gekämpft und letztendlich für den Fortbestand gesorgt. Als Antwort auf die nicht mehr vorhandene Geburtsstation im Hospital, wird es zukünftig in Bensheim ein Geburtshaus und somit auch wieder die Möglichkeit "Geboren in Bensheim" geben. Diese Idee hat Rolf Richter aufgegriffen und gemeinsam mit den Hebammen umgesetzt.

Nachdem der Bürgerentscheid zum Erhalt des Bürgerhauses die notwendige Mehrheit zur Sanierung nicht erreicht hatte, war es Bürgermeister Richter, der die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich zu einer Entscheidung "pro Sanierung" bewegte und somit einen langewährenden Streit innerhalb der Bensheimer Stadtgesellschaft beilegte. Die Wiedereröffnung wird im kommenden Jahr erfolgen und Bensheim dann endlich wieder über ein Bürgerhaus verfügen.

Auch die Belebung der Innenstadt, die Stärkung des Einzelhandels und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität hat er als Bürgermeister zur Chefsache erklärt. Nachdem er gemeinsam mit dem Bürgernetzwerk einen Bürgerbeteiligungsprozess durchgeführt hat, wurden als erste Maßnahmen eine Umgestaltung des Bachlaufs der Lauter und des Spielplatzes am Wambolter Hof beschlossen. Am Marktplatz hat er, nachdem das Haus am Markt niedergelegt war und somit der "Schorschblick" frei wurde, die Stimmung innerhalb der Bevölkerung aufgenommen und damit den beschlossenen Neubau für sich als erledigt erklärt. Dieser Auffassung ist dann auch die Stadtverordneten-versammlung mehrheitlich gefolgt und hat somit den Gestaltungsprozess rund um den Marktplatz neu eröffnet.

Es sind aber nicht nur die großen Dinge, die im Fokus seines Wirkens stehen. Rolf Richter hatte als überzeugter Lokalpatriot viele Berührungspunkte mit der Bensheimer Bevölkerung, den Vereinen und Hilfsorganisationen. Er besuchte regelmäßig deren Veranstaltungen. In vielen Gesprächen wurden hierbei die Belange und Wünsche besprochen und diese an die Entscheidungsgremien der Stadt kommuniziert. Dies immer mit dem Ziel ein Stückchen Bensheim zu verbessern.

Der Umzug des FC Italia an den Berliner Ring, Neubauten der TSV Auerbach und des Umkleidegebäudes im Weiherhaus Stadion, die Anlage des Bike Parks am Berliner Ring, die Einweihung des Fuchs-Trails, die Durchführung des Landesturnfestes und der Deutschen Radmeisterschaft sowie zahlreiche Investitionen in Sportstätten, waren für den sportbegeisterten Bürgermeister eine Herzensangelegenheit.

Auch die Ortsteile hatte er immer im Blick. Neben den regelmäßigen Besuchen mit Bürgermeistersprechstunde und Rundgang besuchte er auch viele Veranstaltungen. Das Hochstädter Haus wurde eingeweiht. Dies war nicht zuletzt durch die positive Begleitung des Prozesses durch ihn möglich.

Im Sozialbereich ist der Umzug des DRK mit Kleiderkammer auf das ehemalige Bundeswehrdepot, der Neubau des Gebäudes der Tafel an gleicher Stelle, ein Meilenstein seiner Amtszeit. Dem Hospiz ist er sehr verbunden.

Projekte wie die Bebauung des Meerbachsportplatzes und die geplante Bebauung mit Schaffung von sozialem Wohnraum im Quartier Rhein- / Moselstraße gehen auf Richters Engagement zurück. Kindergartenneubauten und ein konsequenter Ausbau der Kinderbetreuung erfolgten kontinuierlich. Bensheim kann hierdurch jedem Kind einen Kindergartenplatz zur Verfügung stellen.

Die Entwicklung Bensheims als Wirtschaftsstandort und der Kontakt zu den Firmen war ihm ebenso wichtig, wie die Schaffung von ausreichendem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten. Der geplante Umzug der Firma Sanner ist eines der letzten Projekte und Indiz dafür, dass man in Bensheim angesiedelte Unternehmen hierbehalten möchte.

Kultur zählte ebenfalls zu seinen Schwerpunkten. Er hat bei den Beratungen des Haushaltes immer ein Augenmerk darauf gehabt, dass an langjährig vorhandene Einrichtungen wie Musikschule, Stadtbibliothek oder Parktheater zukunftsfähig aufgestellt wurden, so dass diese Einrichtungen weiterhin ein gutes Angebot für Bensheim bereithalten.

Nach einer kurzen Zusammenfassung dieser Themen, resümierte Markus Woißyk, dass es unmöglich ist, alle Aktivitäten aufzuzählen, die er in seiner Amtszeit bewältigt und begleitet hat. "Du warst ein Bürgermeister, der sieben Tage 24 Stunden im Amt war. Dies wurde insbesondere auch während der Corana-Krise sichtbar. Das Verständnis und die Einstellung zu seinem Job gingen weit über das übliche Maß hinaus und sind Beleg dafür, dass das Amt des Bürgermeisters für dich eine Herzensangelegenheit und Bekenntnis zu deiner Heimatstadt Bensheim waren." Dafür dankten ihm die Mitglieder der CDU-Fraktion ausdrücklich. CDU-Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender Tobias Heinz schloss sich diesem Dank im Namen des CDU-Stadtverbands ausdrücklich an.

Als Ausdruck des Dankes überreichte die CDU-Fraktion dem Modelleisenbahnfreund einen selbstgestalteten Eisenbahnwaggon mit einem Motiv, welches einen schönen Blick auf den Kirchberg zeigt. Außerdem gab es für den bekennenden Fußballfan eine Lampe seines Lieblingsvereins Bayern München, die zukünftig für das rechte Licht in seinem neuen Heim sorgen soll.

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