Als unbehaglich empfinden viele Bürger die Situation vor der Fußgängerunterführung an der Schwanheimer Straße im Bereich des Bahnhofs. Denn Personen halten sich dort regelmäßig als Gruppe auf, mit Hunden und Alkohol trinkend, so dass der Eingang des Durchganges für die Passanten eingeschränkt wird.

Straftaten sind an dieser Stelle jedoch praktisch nicht zu verzeichnen. Somit können die Ordnungskräfte nicht einschreiten, kontrollieren im Umfeld des Bahnhofes aber häufig. Angesprochen wurden diese und weitere Problemstellen in der Stadt beim CDU-Treff.

"Wir wollen nicht nur Sicherheit herstellen, sondern sorgen auch für ein Gefühl von Sicherheit", unterstrich Bürgermeister Rolf Richter im Gespräch. Mit Jochen Scharschmidt, Teamleiter für Ordnung, berichtete er über Maßnahmen der Stadt.

Umfassend befasst sich die Verwaltung mit der Sicherheitslage, mit Partnern wie der Landespolizei wird ein Konzept erstellt. Insbesondere sind die Bürger eingebunden, die Handlungsbedarfe und Eindrücke schildern konnten.

Im Rahmen von KOMPASS - das steht für Kommunalprogramm Sicherheitssiegel der hessischen Landesregierung - werden Strategien entwickelt, die auf die Situation vor Ort passen. Themen, die in einer Fragebogenaktion genannt wurden, stehen nun in einer Sicherheitskonferenz zur Diskussion. Anschließend findet eine weitere öffentliche Veranstaltung für die Bürger statt.

Auf der Agenda stehen neben dem Bahnhofsumfeld auch die Innenstadt bei Nacht, unter anderem der Beauner Platz, die Taunusanlage und einzelne Spielplätze, die als Treffpunkte genutzt werden, ebenso die Weinberge.

"Für diese Stellen haben die Teilnehmer der Befragung kund getan, dass sie etwas stört. Das ist ein Handlungsauftrag für mehr Sicherheit, trotz der grundsätzlich niedrigen Kriminalitätsrate in Bensheim," fasst Vorstandsmitglied Dr. Wilhelm Karnbrock die Diskussion der Christdemokraten zusammen.

"Die CDU schlägt vor, in dem zu erstellenden Konzept den gepflegten Eindruck von Straßen und Plätzen bis hin zu Bahnsteigen zu berücksichtigen, weil er zur tatsächlichen und gefühlten Sicherheit
beiträgt."

Am Bahnhof wurden kürzlich Sträucher zurückgeschnitten und die Beleuchtung ergänzt, um die Einsehbarkeit zu verbessern sowie "dunklen Ecken" entgegen zu wirken. Die Installation der Videokameras hat man verändert, um einen weiteren Bereich beobachten zu können.

Zwei zusätzliche Stellen bei der Stadtpolizei sind hinzugekommen, nachdem die CDU-Fraktion dies mit ihren Koalitionspartnern für den Haushalt beantragt hatte. Damit können sie Ordnungskräfte mehr Präsenz zeigen.

Nun ist noch das Aufstellen eines Pavillons geplant - neben dem Eingang zur Unterführung südlich des Bahnhofes. Dieser soll der Personengruppe, die sich dort trifft, als Aufenthaltsort dienen - damit der öffentliche Weg frei bleibt. Die Stadtverwaltung erwartet eine Akzeptanz dieser Lösung, weil sie mit den Betroffenen abgesprochen wurde.

Maßnahmen gegen Wohnungseinbrüche sahen die Teilnehmer der CDU-Veranstaltung als wichtig an. Die Stadt befördert die Prävention, die schon lange bestehende Aktion "Wachsame Nachbarn" wurde vor zwei Jahren wieder belebt. Über Möglichkeiten des Einbruchschutzes wird informiert.

In den Ortsteilen sind die Bürger bei Rundgängen angesprochen worden. Veranstaltungen finden statt, die nächste in Hochstädten. Angeregt wurde, vor allem in Neubaugebieten die Schutzmaßnahmen vorzustellen und gute Nachbarschaftverhältnisse zu initiieren.

"Schon bei der Aufstellung von Bebauungsplänen wollen wir stärker auf die Belange der Sicherheit achten", sagte CDU-Stadtverordneter Tobias Heinz. Durch die Strukturen der Bebauung lassen sich bereits positive Grundlagen für ein sicheres Wohnumfeld schaffen. Beim Hausbau können diese durch private Maßnahmen konkretisiert werden - und das leichter als beim späteren Umbau von bestehenden Gebäuden.

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