In der Kirchbergschule soll es auch in Zukunft Grundschulklassen geben. Die örtliche CDU spricht sich dafür aus, die seit vielen Jahren bestehende Struktur grundsätzlich beizubehalten. Das heißt, dass Förderschule und Grundschule „unter einem Dach“ bleiben.

„Wir haben über dieses Anliegen mit Landrat Christian Engelhardt gesprochen“, berichtet Tobias Heinz seitens der Christdemokraten aus Bensheim. Als Ergebnis ergab sich, in den Schulentwicklungsplan bezüglich der Kirchbergschule aufzunehmen, dass die Schule bleiben soll, wie sie ist.

Nun will man versuchen, beim Land eine Zustimmung dafür zu erhalten. Diesen Vorschlag habe Engelhardt, der Schuldezernent ist, im Gespräch mit der örtlichen CDU gemacht, und wolle ihn nun zunächst in die Beratungen der Fraktionen und der Gremien des Kreises einbringen.

Aktuell wird ein neuer Schulentwicklungsplan für den Landkreis Bergstraße aufgestellt, der für dieses Anliegen geändert werden muss. Denn dessen Entwurf sieht vor, am Standort in der Darmstädter Straße nur noch die - allerdings erweiterte - Förderschule einschließlich ihrer zentralen Aufgaben unterzubringen, während die Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klassen an anderen Grundschulen aufgenommen würden.

„Doch vor allem viele Eltern aus den betroffenen Wohngebieten des Schulbezirks haben sich gegen dieses Vorgehen ausgesprochen“, wie Oliver Roeder, Kreistagsabgeordneter und ehrenamtlicher Stadtrat, berichtet. „Die CDU teilt ihre Einwände, weil sie begründet sind.“ In der anstehenden entscheidenden Beratung der Kreisgremien können sie berücksichtigt werden.

Damit wird ein Prozess zur Erstellung des Schulentwicklungsplans abschließen, der mit Regionalkonferenzen gestartet war. Bereits bei der öffentlichen Veranstaltung im vergangenen Oktober in Bensheim wurden verschiedene Handlungsoptionen bezüglich der Kirchbergschule aufgezeigt. Die Gründe: Die Förderschulen für Lernen sollen an einem Standort zusammengefasst werden und die Anzahl der Kinder im Grundschulalter in der Stadt Bensheim steigt.

„Die Kirchbergschule verwirklicht im Alltag die Inklusion mit Schülerinnen und Schülern aus der Grund- und Förderschule, dazu zählt gemeinsamer Sportunterricht und die Nachmittagsbetreuung“, erklärt Kreistagsabgeordnete und Stadtverordnete Ingrid Schich-Kiefer. „Das soll weiterhin möglich sein.“

Für das sonderpädagogische Beratungs- und Förderzentrum, das an der Schule angesiedelt ist, müssen die erforderlichen Rahmenbedingungen gewährleistet sein, worauf die CDU hinweist. Die Lehrkräfte, die an dem Zentrum beschäftigt sind, betreuen eine Reihe allgemeiner Schulen in der Region, unter anderem beim inklusiven Unterricht. Die personelle Ausstattung muss dieser übergreifenden Aufgabe entsprechen.

Auch Bürgermeister Rolf Richter hat sich dafür ausgesprochen, die Kirchbergschule als Grund- und Förderschule fortzuführen. Schließlich lassen sich damit längere Schulwege für Kinder vermeiden, schon heute verfügt die Schule über ein Betreuungsangebot, das den Aufenthalt bis in den Nachmittag ermöglicht. Als Mitglied des Kreistages will er sich für diesen Weg einsetzen.

Allerdings ist die Verbindung einer Grund- mit einer Förderschule im Hessischen Schulgesetz nicht ausdrücklich vorgesehen. Der Schulentwicklungsplan mit seinen Festlegungen muss vom Kultusministerium des Landes genehmigt werden. Daher hat sich die CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Heitland dem Thema angenommen und will für die besondere, gewachsene Situation in Bensheim werben.

Im Gesetz ist die Zusammenarbeit von Förderschulen mit allgemeinen Schulen explizit genannt. Die Christdemokraten in Bensheim sehen dies als Ansatz, weiterhin die verbundene Grund- und Förderschule zuzulassen. Auf den verschiedenen Ebenen - von der Stadt über den Kreis als Schulträger bis zum Land - wollen sich die Vertreter der CDU für den Fortbestand der Klassen 1 bis 4 an der Kirchbergschule einsetzen.

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