Keine Vorranggebiete für Windräder sind auf der Gemarkung der Stadt Bensheim vorgesehen. Mit diesem Inhalt des Entwurfs für den Regionalplan Südhessen ist die CDU-Fraktion einverstanden, weil er sich mit ihrer Position deckt.

Nicht nachvollziehen können die Christdemokraten jedoch das Verhalten der Grünen Liste (GLB). Die Koalitionspartnerin bringt Teufelsberg, Haurod und Kesselberg erneut als Standorte in die Diskussion ein, obwohl diese nach Prüfung durch das Regierungspräsidium bereits aus der Planung herausgefallen sind: Jene Bereiche erfüllen die Kriterien nicht.

"Mit GLB und BfB hat sich die CDU darauf verständigt, Windräder auf dem ersten Höhenzug der Bergstraße und in bestehenden FFH-Schutzgebieten auszuschließen", weist Fraktionsvorsitzender Markus Woißyk auf die Koalitionsvereinbarung hin.

Eindeutig wurde damit festgelegt, dass der Bereich am Kesselberg südlich von Gronau nicht als Standort für Windenergieanlagen in Betracht kommt. Dieser gehört nämlich zum Schutzgebiet der Buchenwälder des vorderen Odenwaldes nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH). Die Bewahrung dieses Naturraums lässt das Aufstellen von Windrädern nicht zu.

Der Haurod an der Grenze zu Lautertal kommt aufgrund entgegenstehender artenschutzrechtlicher Belange als Vorranggebiet nicht in Frage, wie die Abwägung zum Regionalplan ergeben hat. Für die CDU war stets von Bedeutung, die Auswirkungen durch den Einschnitt in den Wald, der für die Anlagen erforderlich würde, zu untersuchen. Zumal die ausreichende Windhöffigkeit und damit die wirtschaftliche Rentabilität in Frage stehen.

Auch das Landschaftsbild ist aus Sicht der Union wichtig. Einen Tabubereich für Windräder stellt daher die Bergstraße dar. Letztlich hat sich nach mehrjähriger Prüfung ergeben, dass Bensheim über keine geeigneten Standorte verfügt. Schließlich soll das Ziel von zwei Prozent der Fläche für Windenergie landesweit und nicht in jeder einzelnen Kommune erreicht werden. Der Entwurf des Regionalplans entspricht den Vorgaben der schwarz-grünen Landesregierung.

"In der Diskussion um die Nutzung der Windenergie vor Ort haben wir immer auf einen möglichst breiten Konsens gesetzt. Vorranggebiete entgegen gewichtigen Belangen des Naturschutzes oder zum Schaden des Landschaftsbildes der Bergstraße durchzusetzen, würde keine Akzeptanz in der Bevölkerung finden", erklärt CDU-Stadtverordneter Carmelo Torre. "Daher erwarten wir von der GLB, den gemeinsamen Weg mitzugehen und nicht im Alleingang zu Einwendungen gegen den Regionalplan aufzurufen."

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hängt nämlich nicht alleine von der Windnutzung ab. In Bensheim haben in den vergangenen Jahren beispielsweise die Flächen für Photovoltaik zugenommen und wird bei der Wärmeerzeugung zunehmend auf regenerative Quellen gesetzt - auch bei städtischen Liegenschaften. Weitere Themen sind die Einsparung von Energie und eine höhere Effizienz.

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