In Fehlheim steht eine Fläche zur Verfügung, um ein neues Baugebiet für Wohnhäuser auszuweisen. Bei einem Ortstermin sprachen die Mitglieder der CDU-Fraktion über das Vorhaben, für das die Aufstellung eines Bebauungsplans ansteht. Erster Stadtrat Helmut Sachwitz und Ortsvorsteher Rico Klos zählten zu den Teilnehmern.

Angesichts der Nachfrage nach Wohnraum und steigender Immobilienpreise in Bensheim hatten die Christdemokraten sich das Ziel gesetzt, für weitere Möglichkeiten der Bebauung im Stadtgebiet zu sorgen. Bei der angestoßenen Entwicklung sollen verschiedene Gebäudearten berücksichtigt werden, neben mehrgeschossigen Gebäuden in der Kernstadt ist die geplante Siedlung in Fehlheim vorwiegend für Einfamilien- und Reihenhäuser vorgesehen.

„Wir wollen, dass Wohnen hier bezahlbar ist. Dafür muss das Angebot durch zusätzliche Bautätigkeit vergrößert werden. Weil die Einwohnerzahl durch Zuzug weiter steigen wird, besteht auch nach Fertigstellung aktueller Projekte ein Bedarf“, erklärt Stadtverordnete Petra Jackstein.

Die CDU hat deshalb vorgeschlagen, ein Neubaugebiet auszuweisen auf einem Areal, das im bestehenden Flächennutzungsplan bereits für Wohnhäuser vorgesehen ist. Vorhandene Potentiale soll genutzt werden. In der Koalition mit GLB und BfB konnten die Christdemokraten erreichen, dass ein solcher Bereich von zirka 4,8 Hektar im Nordosten von Fehlheim entwickelt wird.

Am Beispiel des - deutlich kleineren - Neubaugebiet in Schwanheim zeigt sich, dass Grundstücke dieser Art angenommen werden. Für diejenigen, die ein eigenes Haus bauen wollten, bot sich hier die Möglichkeit. Die Nachfrage überstieg deutlich die Anzahl der verfügbaren Bauplätze.

Eine solche Situation wäre vor nicht allzu langer Zeit als Utopie angesehen worden. Angesichts des demografischen Wandels, insbesondere des prognostizierten Rückgangs der Einwohnerzahl, rechnete man eher mit Leerständen von Wohnhäusern als einem Engpass am Immobilienmarkt.

„Schon vor einigen Jahren hat die CDU die Weichen für zusätzlichen Wohnungsbau gestellt. Dies konzentrierte sich zunächst auf den Innenbereich, also Konversionsflächen“, blickt Carmelo Torre, Mitglied im Bauausschuss, zurück. Verschiedene Quartiere, die zuvor beispielsweise von Gewerbebetrieben genutzt wurden, sind zu Wohnquartieren geworden.

Dazu zählen das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Euler am Hemsberg, das frühere Marmoritwerk in Hochstädten, das Grundstück der Vetter-Klinik in Auerbach oder der seitherige Standort der Christoffel-Blindenmission in Schönberg. Aktuell kommt das ehemalige EKZ Gelände hinzu.

In Fehlheim soll nun eine größere Fläche neu erschlossen und schrittweise bebaut werden. Die Stadtverordnetenversammlung hat im Juni den städtebaulichen Entwurf beschlossen und die Umlegung des Baulandes formal angeordnet. Daran schließt sich nun das Erstellen des Bebauungsplans an.

Die frühzeitige Beteiligung der Einwohner von Fehlheim war für die Kommunalpolitiker besonders wichtig - wie es ähnlich auch bei anderen Entwicklungen von Siedlungsgebieten praktiziert wird. In drei Bürgerwerkstätten wurde das Vorhaben vorgestellt, zahlreiche Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen und die Entwürfe öffentlich diskutiert.

Wie die Teilnehmer des Rundgangs feststellten, sei es richtig gewesen, sowohl Pro als auch Contra zum Baugebiet zusammenzutragen. Die Beteiligung wurde als erfolgreich bewertet - sie soll unter anderem mit Blick auf die Gemeinfläche fortgesetzt werden. Einen konkret zu klärenden Punkt für die weitere Planung stellt der Weg hinter dem Metzgereibetrieb dar, der als Erschließungsstraße für das neue Wohngebiet ausgebaut werden könnte.

„Für Fehlheim soll der Zuwachs an Einwohnern positiv wirken. Die Infrastruktur von der Schule über die Busanbindung bis hin zum Vereinsleben wird gestärkt, wenn der Ort wächst“, sagt Rico Klos. Die Einbindung der künftigen neuen Bürger in das Ortsleben soll schon bei der Gestaltung des Baugebiets, insbesondere durch Wegebeziehungen in die vorhandene Siedlung, berücksichtigt werden.

Noch über eine weitere Baumaßnahme wurde beim Rundgang der CDU-Fraktion diskutiert. Die abgeschlossene Sanierung der Rodauer Straße stieß teilweise auf Kritik. Unter anderem wurde die hohe Anzahl an Verkehrsschildern genannt.

Zwar sei die Straße abgenommen worden, aber in Verbindung mit einer ausführlichen Mängelliste, wie die Teilnehmer erfuhren. Die erforderlichen Nacharbeiten sind noch nicht abschließend erfolgt. Anfallende Kosten müsse im Übrigen die Firma tragen.

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