Fahrzeuge könnten in Zukunft mit Wasserstoff betankt werden. Der gasförmige Energieträger stellt eine denkbare Alternative zu fossilen Brennstoffen dar. Denn er würde dazu beitragen, den Straßenverkehr emissionsfrei zu machen - statt Abgasen kommt Wasser aus dem Auspuff.

Auch im „Masterplan 100% Klimaschutz“, den die Stadt Bensheim aufgestellt hat, ist der Wasserstoff genannt. Die CDU sieht Potential in der Brennstoffzellentechnologie, die dazu beitragen soll, den Ausstoss von CO2 zu verringern. So stellt sich die Frage, wie sich diese lokal nutzen und als Maßnahme umsetzen lässt.

„Für den Güterverkehr könnte Wasserstoff eine Option sein, die bisher verwendeten Treibstoffe zu ersetzen“, sagt Stadtverordneter Maximilian Gärtner. „Aber auch für Busse im Nahverkehr erscheint Wasserstoff interessant.“ Dafür müssen nicht nur die Fahrzeuge entwickelt werden, auch die erforderliche Infrastrukur - insbesondere Tankstellen - ist einzurichten.

Zur Nutzung im Verkehrsbereich stellte die CDU-Fraktion eine Anfrage an den Magistrat. Anlass war der Förderzuschlag an die Metropolregion Rhein-Neckar, den diese im nationalen Wettbewerb „HyLand - Wasserstoffregionen in Deutschland“ vor Kurzem gewonnen hat. Sie will Modellregion für die Zukunftstechnologie werden und diese voranbringen, den Energieträger sowohl lokal erzeugen als auch nutzen.

Ihr Konzept zum vernetzten Ausbau beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen wie eine Hochdruck-Abfüllanlage und Tankstellen, sie sollen für Pkw, Busse, Müll- und Straßendienstfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie zur Verfügung stehen. Der Bund stellt 20 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung, das Investitionsvolumen beträgt 61 Mio. Euro.

Eine Möglichkeit zur direkten Beteiligung ergibt sich für die Stadt Bensheim aber derzeit nicht. Wie die CDU-Fraktion auf ihre Frage erfahren hat, stehen die Projektpartner fest und waren Bestandteil des Förderantrags. Somit bleiben die Erfahrungen bei Produktion und Anwendung des Wasserstoffs abzuwarten.

Zumal es auch Vorbehalte gegen die Nutzung von Wasserstoff gibt, über die schon länger diskutiert wird, ein breiter Ausbau ist bisher ausgeblieben. Wie beim Strom ist das Gas nur so sauber wie seine Erzeugung, es müsste also durch den Einsatz regenerativer Energiequellen gewonnen werden. In Bensheim wird vielmehr die Elektromobilität vorangetrieben, die sich günstiger darstellt und technisch weiter entwickelt ist.

„Der Einsatz von Elektroautos ist greifbar, ihre Verbreitung nimmt zu. Damit werden auch bei uns vor Ort die Emissionen verringert“, fasst CDU-Fraktionsmitglied Feridun Bahadori zusammen. „Stromnutzung könnte eine Brückentechnologie sein, die sich künftig in den Einsatzbereichen, in denen es vorteilhaft ist, durch Wasserstoff-Fahrzeuge ersetzen lässt.“

In den vergangenen Jahren sind in Bensheim eine Reihe von Ladesäulen aufgebaut worden, an denen sich Autos mit Elektromotor betanken lassen. Die CDU hatte ebenfalls befürwortet, dass die Stadt bisher neun reine Elektrofahrzeuge angeschafft und eigene Ladestationen errichtet hat. Zudem verfügt der Bauhof des KMB inzwischen über Pritschenwagen mit elektrischem Antrieb.

Wie alternative Antriebstechnologien im Kreis Bergstraße genutzt werden können, lässt der Verkehrsverbund Rhein-Neckar derzeit untersuchen. Zwischenergebnisse sollen bald vorliegen. Dass die Brennstoffzellentechnologie eine der Möglichkeiten ist, die sich für den Einsatz im Verbundgebiet eignen, war zuvor festgestellt worden.

Ob in Bensheim der Einsatz von Bussen mit Wasserstoff- oder Elektroantrieb realistisch ist, lässt sich noch nicht beantworten. Dies hängt von der Verfügbarkeit einer Tankstelle, der Finanzierung und einer geeigneten Linie ab. Die CDU-Fraktion will die weitere Entwicklung unterstützen.

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