Unsolide sind die Vorwürfe im Hinblick auf die Entwicklung der Sparkasse, die der Bürgermeisterkandidat der Grünen, Manfred Kern, geäußert hat. Wer die Diskussion in der Öffentlichkeit und den städtischen Gremien verfolgt, der weiß, dass sich die Sache anders darstellt.

"Das Kundenzentrum der Sparkasse und die Beschäftigten sollen baldmöglichst wieder an den langjährigen Standort in der Bahnhofstraße zurückkehren. Dafür setzen wir uns ein und wollen mit einem neuen Bebauungsplan die Rahmenbedingungen schaffen", sagt CDU-Stadtverordneter Carmelo Torre. "Ein großräumiges Planungsgebiet, wie es der grüne Kandidat vorschlägt, würde vor allem dafür sorgen, dass die Umsetzung des Vorhabens auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben würde, die Sparkasse bliebe noch auf lange Zeit außerhalb der Innenstadt."

Das neue Gebäude muss sich in das Umfeld einfügen. Schlichtweg nicht zutreffend ist die Behauptung, städtebauliche Wechselbeziehungen würden ausgeblendet. So hat sich der städtische Bauausschuss unter anderem mit der Position der künftigen Hausfront an der Bahnhofstraße beschäftigt. Ergebnis der Beratungen: Diese soll mehrere Meter nach Süden verschoben werden.

Aus Sicht der Christdemokraten besteht die Gelegenheit, den kleinen Platz am Anfang der Bahnhofstraße, gegenüber des Bahnhofs, besser zu gestalten. Hier ist durch die Fußgängerunterführung ein Zugang in die Stadt, der sich durch eine geschickte Gebäudeplanung aufwerten lässt. Und eine Belebung wird der Bereich durch die Hauptstelle der Sparkasse erfahren.

Nichts beigetragen haben an dieser Stelle die Vertreter der Grünen, wie die CDU feststellt. Während ihr Kandidat theoretische Maßgaben formuliert, kommt aus ihren Reihen kein einziger Vorschlag zur konkreten Änderung des Bebauungsplans. Einer näheren Betrachtung würden dessen Äußerungen nicht standhalten, meinen die Christdemokraten.

Nicht nachvollziehbar ist für sie zudem, dass behauptet werde, das bestehende Gebäude der Sparkasse sei voll funktionsfähig. Tatsächlich genügt insbesondere der Brandschutz nicht den Anforderungen und gibt es Probleme mit der Statik, die Mängel wurden von Gutachtern festgestellt. In den städtischen Gremien ist darüber berichtet worden, doch scheint der grüne Kandidat nicht ausreichend informiert zu sein oder meint, sich besser auszukennen als die Fachleute.

"Während sich Bürgermeister Rolf Richter für eine Lösung einsetzt, werden von anderen vor allem Gerüchte gestreut, die eigentlich längst widerlegt sind", erklärt Stadtverordneter Feridun Bahadori für die CDU-Fraktion. "Die Sparkasse hat eine konstruktive Debatte über ihre Zukunft verdient. Sie braucht eine Perspektive, um wieder ihre alte Stärke zu erreichen – und dazu gehört das Standbein im Zentrum von Bensheim."

Auch auf die Frage, was mit dem Neubau geschehe, sollte die Sparkasse diesen irgendwann nicht mehr vollständig belegen, gibt es längst eine Antwort. In den einzelnen Stockwerken werden sich Teile räumlich abtrennen lassen, um eine Vermietung zu ermöglichen.

Das Gebäude kann also in diesem Fall von Dritten mitgenutzt werden und erlaubt eine vielseitige Verwendung, berichtet die CDU in einer Pressemitteilung. Die Vorwürfe des Kandidaten der Grünen sieht sie deshalb auch an diesem Punkt als widerlegt an.

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