Bei einem Austausch der beiden CDU-Stadtverbände Bensheim und Zwingenberg mit Landrat Christian Engelhardt wurde ausgelotet, wie das Konzept "On-Demand", also "Nahverkehr auf Abruf", im Kreis Bergstraße in die Wege geleitet werden könnte. Bensheim und Zwingenberg könnten hier als Modellkommunen fungieren, so die Idee der Christdemokraten.

"Das Konzept des On Demand-ÖPNVs beginnt mit einer mikroskopischen Analyse des Fahrgast- und Reiseaufkommens in einer Region, welche dann in ein neues Verkehrskonzept überführt wird. Darin werden die herkömmlichen Buslinien effizienter gestaltet und durch kleinere, sowie bedarfsorientiertere On-Demand-Busse ergänzt", erklärt Birgit Heitland für die CDU Zwingenberg.

Die Linien sind nicht mehr an starre Fahrpläne und Haltestellen gebunden, sondern können individuell die Fahrgäste dort abholen, wo und wann sie gebraucht werden. Das ermöglicht nicht nur Leerfahrten zu vermeiden, sondern bietet auch die Anbindung der Bürger aus Teilen der Bergstraße, die bislang aufgrund von „unprofitablen“ Busverbindungen keinen Anschluss hatten, wie etwa Rodau/Zwingenberg.

"Darüber hinaus wird durch eine permanente Auslastungsanalyse und -vorhersage die Möglichkeit der Nutzung von ladeintensiveren E-Bussen ermöglicht", sagt Joachim Uhde aus Bensheim. "Das trägt positiv zur Klimabilanz des Kreises bei und ist ein starkes Bekenntnis zu den Klimazielen."

Auch in Viernheim beschäftigt sich die örtliche CDU mit flexibler Mobilität auf Abruf und hat in Gesprächen mit Serviceanbietern bereits Modellrechnungen vorgelegt bekommen, die zeigen, dass diese Systeme sehr interessant sein können.

Einen ersten Schritt machten die Zwingenberger Christdemokraten bereits in der Stadtverordnetenversammlung im Februar und stellten einen Antrag, welcher den Magistrat beauftragt, Gespräche in diese Richtung mit den Verkehrsverbünden und dem Landkreis aufzunehmen.

Von Seiten des Bundes gibt es dazu einen Förderaufruf "Modellprojekte zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs" mit einer Förderung von bis zu 90 Prozent für Planung, Anschaffung und die notwendige Infrastruktur. Dessen Antragsfrist endet bereits am 31. März dieses Jahres. Deshalb haben die beiden CDU-Stadtverbände den Landrat gebeten, aktiv zu werden.

Landrat Engelhardt begrüßt die Initiative und erläutert, dass "On-Demand" ein innovatives Konzept der Zukunft im Bereich des ÖPNV ist. Er hat angekündigt, den zuständigen Dezernenten aufzufordern, sich der Sache anzunehmen und den Förderantrag noch rechtzeitig einzureichen.

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