"Die ICE-Neubaustecke darf nicht entlang der A5 gebaut werden, wir sprechen uns gegen diese Variante aus", erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Markus Woißyk und unterstützt damit die jüngst geäußerte Position des Magistrats. "Die sogenannte Konsens-Trasse, die die Bündelung der neuen Bahngleise entlang der Autobahn A67 mit einem bergmännischen Tunnel - beginnend nördlich bei Langwaden über Einhausen bis Lorsch - vorsieht, soll Grundlage der Planung werden."

Zwischen Frankfurt/Darmstadt und Mannheim soll die Trasse entstehen. Eine Streckenführung entlang der Autobahn A5 (Bezeichnung der Deutschen Bahn - Hauptvariante V bzw. VI), die bis heute nicht vom Vorhabenträger endgültig verworfen wurde, lehnt die CDU aus einer Vielzahl an sachlichen Gründen und aus Sicht der Stadt Bensheim kategorisch ab.

Gegen die Variante entlang der Autobahn A5 spricht unter anderem, dass die Bensheimer Stadtteile im Westen von der Kernstadt deutlich abgetrennt werden. Flächenverbrauch, Naturschutz und vor allem der Lebensraum der Menschen wird deutlich stärker in Anspruch genommen als im Vergleich zur A 67-Variante. „Die Bündelung der Ausbaupläne von Straßen und Schiene ist sehr wichtig, um einen Flächenverbrauch auf das Notwendigste zu minimieren“, erklärt CDU-Stadtverordneter Carmelo Torre.

Und weiter: „Die Bahngleise mit dem bestehenden Verlauf der A67 zu bündeln ist unbedingt einer erstmaligen neuen Zerschneidung der Landschaft im Westen unserer Stadt entlang der A5 dringend vorzuziehen. Die ICE-Neubaustrecke und der sechsspurige Ausbau der Autobahn A67 sind unter allen Umständen aufeinander abzustimmen und zu vereinigen.“

Kein Verständnis haben die Christdemokraten für die Haltung und Position der Grünen Liste Bensheim. Diese wollen die Entscheidung für welche Streckenführung der Deutschen Bahn überlassen, um aus ihrer Sicht das Projekt nicht zu gefährden. Hierfür nehmen sie den Verlust der Natura 2000-Gebiete entlang der A5-Variante, die Gefährdung einer Vielzahl geschützter Arten außerhalb dieser Gebiete sowie die zu erwartende erhebliche Beeinträchtigung der landschaftsgebundenen Erholungsfunktion entlang der Bergstraße in Kauf. Auch für die Landwirtschaft würden wertvolle Böden und Flächen wegfallen und die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe hierdurch gefährden. Eine unbegreifliche Position, wie die CDU-Stadtverordneten meinen.

Die Mitglieder der CDU-Fraktion kommen am Dienstag, 18. August, um 19 Uhr, im Hotel Felix, Dammstraße 46, in Bensheim zusammen. Hier wollen sie unter anderem mit Bürgermeister Rolf Richter und der Ersten Stadträtin Nicole Rauber-Jung über das weitere Verfahren bis zur Entscheidung der Deutschen Bahn Ende des Jahres sprechen. Hierbei ist sehr wichtig, die Belange des Stadtteils Langwaden bezüglich der zu erwartenden Lärmimmissionen unbedingt im Blick zu haben.

« Uferöffnung und Beleuchtung an der Lauter Kein Aufbruch bei den Grünen »